Wir werden oft gefragt, was eigentlich der Unterschied zwischen einem Babysitter und einer Nanny ist. Dazu lasse ich dieses Mal auch unser eigenes Team zu Wort kommen, denn ein jeder von uns hat echte Profi Erfahrungen in diesem Bereich.
Los geht es:
Jennifer Kißling ist unsere Chefin. Sie hat nicht nur selbst zwei Kinder und den Babysitter-Express gegründet, sondern so manche Familie als Nanny begleitet. Mit ihr werden auch die schwierigsten Fragen einfach. Die Frage nach dem Unterschied bringt sie ganz schnell auf den Punkt: „Babysitter sind die Joker in der Kinderbetreuung. Sie springen kurzfristig ein und entlasten Eltern stundenweise, wenn diese einen wichtigen Termin haben oder einfach mal ins Kino wollen. Nannys sind dagegen Kindermädchen oder echte Engel, die richtig zur Familie gehören und begleiten diese in all ihren Wünschen, auch in den Urlaub, im Berufsleben oder wohin auch immer. Das kann ein Tag lang sein oder über einen längeren Zeitraum hinweg.“
Ihr Tipp: „In der Kinderbetreuung stehen spannende Jobs zur Verfügung. Wenn jemand überlegt, was wohl besser zu einem passt, Nanny oder Babysitter, sollte sich als erstes die Frage stellen, ob er für eine oder für mehrere Familien da sein möchte. Und als zweites, was man mehr liebt, die spontane Flexibilität oder die sichere Verbundenheit?“
Juliane wollte schon immer Lehrerin werden. Heute ist sie es. Auf dem Weg dahin hat ihr die Arbeit als Nanny sehr geholfen, sagt sie: „Nanny zu sein, war ein schöner Einstieg in mein Berufsleben neben meinem Studium. Ich konnte Geld verdienen, Erfahrungen sammeln und mir die Zeit einteilen. Meine erste Familie war gleich perfekt, weil die Agentur geschaut hat, dass alles passt. Wir hatten viel Spaß zusammen. Ich habe mit dem großen Sohn Hausaufgaben gemacht, ihn zum Sport begleitet und die Mama beim Baby unterstützt. Auch in den Ferien war ich mit dabei.
Mein Tipp: „Habt keine Angst, Euch bei einer Agentur zu bewerben. Steht zu dem, was Ihr wollt und könnt. Ihr werdet sehen, der passende Job, die passende Familie findet sich ganz schnell.“
Als Nanny kann man nicht nur am eigenen Wohnort arbeiten, sondern in der ganzen Welt unterwegs sein, denn Nannys werden überall gebraucht. Gerade internationale Familien bzw. Familien, bei denen der Job das unterwegs sein voraussetzt, benötigen oft Unterstützung bei der Betreuung ihrer Kinder. Das konnte ich selbst erleben. Ich (Barbara, beim Babysitter-Express von Anfang an dabei, selbst Mama und schon Oma) durfte eine Familie, bei der ich bereits in Berlin Nanny war, bei ihrem Umzug nach Amsterdam begleiten. Ihr Baby sollte eine Konstante bei der ganzen Aufregung haben. Vier Monate lang war ich mit ihnen unterwegs und habe dabei diese besondere Stadt, die ein Touristenmagnet ist, aus Sicht des ganz normalen Lebens kennenlernen und im Alltag erleben dürfen. Von Kinderwagenschieben über Brücken, Baby füttern mit Blick auf Gracht und Einkaufen auf holländischen Märkten war alles dabei.
Mein Tipp: „Jeder, der davon träumt, einmal in einem anderen Land zu arbeiten, sollte sich vorher im Klaren sein, dass das zwar kein Urlaub ist, aber eine tolle, exklusive Erfahrung. Wichtig ist aus meiner Sicht, unbedingt die Arbeitszeiten vertraglich im Vorhinein zu regeln und sich für seine freie Zeit vor Ort etwas vorzunehmen. Vielleicht einen Sprachkurs oder ein Fotoprojekt.“
Natürlich muss man für die Arbeit als Nanny wichtige Voraussetzungen mitbringen, schließlich geht es um das Wohl von Kindern, egal wann und wo dann gearbeitet wird. Die Voraussetzungen werden je nach Anbieter, Agentur oder Familie unterschiedlich festgelegt. Aus Babysitter-Express Sicht sollte eine Nanny jedoch mindestens 19 Jahre alt sein und erste Erfahrungen und Referenzen aus dem Betreuungsbereich mitbringen. Das kann ein absolvierter Babysitter-Kurs sein oder eine Ausbildung, die mit Kindern zu tun hat, zum Beispiel Erzieher*innen, Sozialarbeiter*innen, aber auch Kunsttherapeut*innen und Kindergärtner*innen. Ganz wichtig ist außerdem ein Erste-Hilfe-Kurs für Kinder und ein erweitertes Führungszeugnis. Und, ganz klar, bei ausländischen Bewerber*innen wird eine Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung benötigt. Puh, das klingt erst mal nach viel Aufwand. „Ist es aber nicht“, sagt unsere Chefin.
Ihr Tipp: „Wir sind doch da. Unser Job ist es, zu beraten, zu begleiten und zu helfen. Wenn Euer Berufswunsch Nanny ist, schafft Ihr das. Fragt einfach nach. Wir sind für Euch da.“
Jede Familie ist ein Traumteam. Diesen Anspruch übernimmt der Babysitter-Express gern. Wenn Nannys von uns in eine Familie kommen, sollen die dazugehören und deren Kultur mit leben können. Deshalb ist es bei der Suche nach einer Nanny wichtig, dass die Familie unbedingt ihre Wünsche und Ansprüche formuliert. Wofür brauchen wir überhaupt eine Nanny? Wann, wo und in welchem Zeitraum soll die Nanny für uns da sein? Und für wen, für ein Kind oder alle? Sollte sie neben Deutsch noch eine weitere Sprache sprechen? Was sind unsere kulturellen Besonderheiten… Das sind Fragen, die für eine gute Wahl entscheidend sind. Der Babysitter-Express hat dazu einen Fragebogen entwickelt, der bei der Beauftragung hilfreich ist.
Leider können wir nicht immer helfen. Das liegt natürlich nicht daran, dass wir dies nicht wollen, sondern dass wir schlichtweg aus verschiedensten Gründen keine passende Nanny vermitteln können. Neben einer Vermittlungsagentur gibt es jedoch noch andere (Nanny)Wege.
Jennifer Kißling hat folgende Tipps dazu: „Wenn der Wunsch nach einer Nanny in einer Familie klar ist, rate ich neben einer Agenturanfrage noch andere Wege zu nutzen. Gut bewährt haben sich unseren Rückmeldungen zu folge das Weitersagen im privaten Umfeld, Online Plattformen von Au-pair-Anbietern bis hin zu Ebay-Kleinanzeigen und Aushängen im eigenen Wohnumfeld.“
Jede Familie, die eine Nanny beschäftigt und jede Nanny, die in einer Familie arbeitet sollte unbedingt einen Vertrag haben. Warum? Es geht um Sicherheit, nicht nur um die der Kinder, auch um die Rechtssicherheit im Schadensfall oder gegenüber dem Finanzamt; es geht um Fairplay im Miteinander und um die Anerkennung der geleisteten Arbeit, also etwas, was sich jeder auch in seinem eigenen Job wünscht. Der Vertrag kann natürlich die unterschiedlichste Form haben, je nach dem, ob die Nanny selbständig ist oder als Minijobber angestellt wird. Fragt einfach bei Eurem Steuerberater oder der Minijob Zentrale nach. Weitere Tipps findet Ihr übrigens in der Babysitter Fibel.
Ich wünsche Euch viel Spaß,
ganz egal, ob Ihr Nannys seid oder werden wollt,
ob Ihr eine Nanny braucht oder sucht,
Eure Barbara Sommerer